Wholesale beschreibt den Verkauf von Vorleistungsprodukten, also Zugängen zum eigenen Netz an andere Netzbetreiber, Internet Service Provider oder Reseller. Wholebuy ist der Einkauf solcher Vorleistungsprodukte bei anderen Anbietern zur Eigennutzung oder zum Weiterverkauf.
Sind Angebot und Nachfrage zwischen den Netzbetreibern und Internet-Anbietern in Deutschland für erfolgreiches Open Access überhaupt ausgewogen genug? Bei der Frage der Zusammenarbeit auf den Netzen herrscht offenbar noch Klärungsbedarf. So sieht Stefan Rüter, CCO der OXG Glasfaser bereits einen deutlichen Wandel auf der Wholesale-Seite. „Aufgrund der Tatsache, dass alle Unternehmen mehr homes connected statt homes passed haben und brauchen, ist das Wholesale-Potenzial vorhanden.“ Es hake jedoch noch auf der Nachfrage-Seite. „Ich habe den Eindruck, die kleineren Unternehmen haben alle großes Interesse, scheuen sich aber noch vor der Komplexität“, so Rüter.
Mit einem kritischen Blick in Richtung Telekom fragt sich Rüter jedoch, ob die Telekom ebenfalls gewillt sei, neben Wholesale auch verstärkt ins Wholebuy, also den Einkauf von Fremdnetzen, einzusteigen. Seiner Auffassung nach sei die Telekom in der Pflicht, etwas zum Wettbewerb beizutragen.
Die Telekom habe kein Ansinnen darauf, Wettbewerb zu verhindern, versichert Thilo Höllen darauf fügt aber hinzu: „Was die Telekom aber niemals tun wird, ist bei einem anderen Anbieter einzukaufen, wenn der mir auf seinem Netz nur 300 Mbit/s anbietet, wenn ich doch selbst überall noch VDSL mit 250 Mbit/s habe.“
Und damit offenbart sich ein grundlegendes Problem, das Unternehmen im Open Access Geschäft lösen müssen: Oftmals sind sie untereinander Konkurrenten um ihre eigenen Kunden. So ist es aus Nachfragesicht wenig attraktiv, wenn der eigene Netzzulieferer auch gleichzeitig Mitbewerber ist.
Höllen macht deutlich „Wenn wir eine Wholebuy-Diskussion führen, dann bitte nur auf einem Netz, auf dem wir von Tag Null an selbst vermarkten können.“