Ein Thema auf den Fiberdays sind weiterhin die Hürden beim Glasfaserausbau in Deutschland. Wer auf staatliche Förderungen beim Ausbau zurückgreift, sieht sich einer Vielzahl von Auflagen gegenüber, die für manchen Anbieter eine Förderung eher unattraktiv und langwierig macht. Beliebter und natürlich auch von der Politik favorisiert, bleibt der eigenwirtschaftliche Ausbau.
Rund 170 Anbieter tummeln sich auf dem umkämpften Markt um die Glasfaser Infrastruktur in Deutschland. 50 Milliarden Euro will die Branche in den nächsten Jahren in den Ausbau stecken. Auch angesichts der aktuellen Entwicklung von Zinsen und Inflation gilt es, gute Business-Cases zu bauen, die idealerweise auf etablierten, funktionierenden Geschäftsmodellen aufsetzen. Ein umfänglicher Blick auf Chancen und Herausforderungen der Kupfer-Glasfaser-Transformation hilft ebenfalls. So lässt sich eine gute Ausgangsbasis für ein erfolgreiches Glasfasergeschäft schaffen. Doch das ist nicht alles: Wer eigenwirtschaftlich ausbaut, braucht Sicherheiten: Nur bei den richtigen Vorvermarktungsquoten lohnt es sich, den Bagger durch die Straßen zu schicken.
Und jetzt kommt die Telekom ins Spiel: Immer wieder wird Kritik laut, dass es das Unternehmen mit seiner immensen Marktmacht alternativen Anbietern zunehmend schwer macht, die dringend benötigte Glasfaser wirtschaftlich zu betreiben. Kaum sind die Bagger fertig und die Glasfaser im Boden, kommt die Telekom und verlegt ihrerseits eigene Leitungen daneben.
Der Effekt: Ein bereits erschlossenes Gebiet wird ein zweites Mal mit Glasfaser beglückt. Für den kleineren Anbieter ist dieses Gebiet dann meist verloren und nicht mehr wirtschaftlich. Mit diesem so genannten „Überbau“ werden alternative Anbieter aus dem Geschäft gedrängt und der Glasfaserausbau im Ganzen eher verlangsamt als beschleunigt.