Nicht nur auf der IP-Ebene kann man durch Redundanz die Verfügbarkeit der IP-Tefonie maximieren, sondern auch auf der VoIP-Anwendungsebene: bei modernen UCC/TK-Anlagen erfolgt die Anbindung an das öffentlichen Sprachnetz über die VoIP-„Anwendung“ SIP-Trunk. Und dieser kann sowohl auf der Seite des ITSP als auch auf Kundenseite redundant aufgebaut und genutzt werden.
Wenn auch sehr unwahrscheinlich, kann ein hochverfügbarer SBC des ITSP, der alle Kunden-SIP-Trunks terminiert, ausfallen. Um selbst dies abzufedern, kann der ITSP einen weiteren, redundanten SBC aufbauen, am besten an einem anderen seiner Backbone-Standorte, so dass sich sogar eine Geo-Redundanz ergibt. Wie die Plusnet GmbH haben das alle Top-ITSP in Deutschland so aufgebaut.
Auch beim Kunden kann man eine ganz ähnliche Redundanz aufbauen, um den SIP-Trunk ausfallsicher zu machen: hochwertige UCC/TK-Anlagen bieten die Möglichkeit, den SIP-Trunk mit mehr als einem Gateway, einem Mediation-Server beziehungsweise einer E-SBC-Instanz, die sich sogar an unterschiedlichen Standorten befinden dürfen, zu terminieren. Sind dies zwei, kann eine von beiden ausfallen. Und sie können jeweils sogar über ganz unterschiedliche IP-Zuführungen und -Wege den SIP-Trunk beim ITSP registrieren und Sprachverbindungen gleichzeitig entgegennehmen oder selbst aufbauen, was die Last zwischen beiden verteilt.