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Zusammenarbeit mit Wohnungsgesellschaften

So bringen Stadtwerke ihre Glasfasernetze in die Wohnanlagen

Gas, Wasser, Strom, aber auch immer häufiger Internet, Telefonie und TV: Die Rolle der Versorger ändert sich, wenn sie Glasfasernetze bauen und darüber zusätzliche Dienste anbieten. Gut beraten sind sie, dabei mit Wohnungsgesellschaften zusammenzuarbeiten. Die auf Telekommunikation spezialisierte EnBW-Tochterfirma Plusnet kann sie auf unterschiedlichste Weise dabei unterstützen.

Internetanschlüsse, Telefonie können TV-Dienste können Mieter vom Stadtwerk beziehen, wenn dieses über ein eigenes Glasfasernetz verfügt und mit Wohnungsgesellschaften zusammenarbeitet. Bild: © istock.com / elxeneize

Viele kommunale Versorgungsunternehmen entscheiden sich dafür, eigene Glasfaser-Infrastruktur zu bauen. Von den rund 1000 Versorgern in Deutschland sind es sicherlich bald 200, die diesen Weg schon gegangen sind – und jetzt darüber Breitband-Internet, Telefonie und TV-Services offerieren. Aus unserer langjährigen Zusammenarbeit als TK-Dienstleister für Stadtwerke wissen wir, dass viele weitere in den Startlöchern stehen.

Und es spricht ja einiges dafür: Sie besitzen die für das Verlegen der Glasfaser notwendigen Schächte und Leerrohre und sind durch ihre traditionelle Rolle als Versorger mit jedem Haushalt bereits in einer Geschäftsbeziehung. Die digitalen Dienstleistungen sind eine naheliegende Erweiterung ihres Angebots. Doch wie sieht es mit der Vermarktung aus? Wohnungsgesellschaften – ob kommunale, genossenschaftliche oder private – kommen dafür als ideale Partner in Frage.

Ãœber Wohnungsgesellschaften viele Kunden erreichen

Abnehmer der TK-Leistungen von Stadtwerken sind kommunale Einrichtungen, Privatkunden, Geschäftskunden und nicht zuletzt Wohnungsgesellschaften. Die Zusammenarbeit mit letzteren bringt den Versorgern große Vorteile, denn die großen Immobilieneigentümer verwalten häufig mehrere hundert Wohnungen. Über sie lassen sich viele potenzielle Kunden leicht adressieren.

Wichtig dabei zu wissen: Um unschöne Anblicke durch Hunderte von Satelliten-Antennen zu vermeiden, stellt die Wohnungsgesellschaft ihren Mietern in der Regel den TV-Basisdienst (kostenpflichtig) zur Verfügung und macht dessen Nutzung verpflichtend. Nur für Telefonie und Internetanschlüsse sowie TV-Zusatzprogramme können die Bewohner Unternehmen ihrer Wahl beauftragen. Das bedeutet: Der Dienstleister, der die TV-Grundversorgung technisch umsetzt und dafür einen exklusiven Vertrag mit der Wohnungsgesellschaft abschließt, kann auch weitere Services leicht an den Endkunden bringen. Ziel jedes Stadtwerks sollte es daher sein, in großen Wohnanlagen diesen TV-Basisdienst zu realisieren.

Bisher sind es oft TV-Kabelnetzbetreiber, die die TV-Grundversorgung liefern. Langfristige Verträge und die spezielle Koax-Technologie mögen manche Wohnungsgesellschaft davon abhalten, für die TV-Versorgung einen anderen Dienstleister – zum Beispiel ein Stadtwerk – zu beauftragen. Andererseits sehen sich die großen Vermieter nach ITK-Partnern um, mit denen sie die zukünftigen Aufgaben bewältigen können. Ihr Ziel ist es einerseits, ihre Wohnanlagen durch Smart-Home-Anwendungen attraktiv zu halten und zum Beispiel ihr Energiemanagement zu erleichtern. Beispiele sind die Fernsteuerung von Fußbodenheizungen oder ein digitaler Einbruchschutz. Anderseits suchen sie nach neuen Geschäftsmodellen und wollen beim Thema Smart City mitmischen. Themen sind hier beispielsweise Smart Parking, Car Sharing oder das Bereitstellen von Ladesäulen für Elektroautos.

Technische Lösungen für Stadtwerke und die Immobilienwirtschaft

Vor allem städtische Wohnungsgesellschaften sind offen für einen Wechsel bei der TV-Grundversorgung, wenn die Stadtwerke ein entsprechendes Angebot machen. Schließlich hat die Kommune ein Interesse daran, dass der stadteigene Versorger seine Dienstleistungen optimal vermarktet. Doch auch, wenn die Bereitschaft zum Wechsel eigentlich vorhanden ist, schrecken manche Verantwortliche aus technischen und organisatorischen Gründen zurück. Tatsächlich ist vieles zu regeln – doch gibt es auch für jedes Problem eine Lösung. Auf drei Themen ist beim Wechsel besonders zu achten:

Unterschiedliche Technologien: Fast immer ist eine Kupferverkabelung vorhanden oder es findet sich eine etwas ältere Koaxial-Verkabelung. Oder es ist bereits Glasfaser verlegt. Wie dem auch sei: Alle Infrastrukturen können weiterhin genutzt werden. Sie müssen nur ans städtische Glasfasernetz angeschlossen werden, was je nach Technologie allerdings spezielle Lösungen erfordert:

  • Kupfer: Bei Kupferverkabelung werden nur die Häuser oder Wohnblöcke ans Glasfasernetz angeschlossen (FTTB). Spezielle Konverter sorgen für das Einspeisen in das vorhandene Kupferkabelnetz. Wichtig ist, das so zu gestalten, dass die Signale anderer TK-Unternehmen – die ja ihre Telefonie- oder Internetdienste ebenfalls in die Wohnanlage liefern – nicht gestört werden.
  • Koax: Entsprechende Lösungen gibt es auch für den Anschluss einer Koax-Infrastruktur.
  • Glasfaser: Sollten die Wohnungsgesellschaften einen zukunftssicheren Umbau planen, ist es natürlich ebenso möglich, Glasfaser bis in jede Wohnung zu verlegen (FTTH). Das kommt vor allem in Wohnanlagen in Frage, bei der die Verkabelung schon sehr alt ist und ohnehin die nächste Renovierung ansteht. Die Renovierungszyklen liegen unseres Wissens bei ungefähr 15 Jahren.

Zentrale Plattform: State-of-the-art ist die Steuerung des Glasfasernetzes über eine Online-Plattform. Über eine leistungsfähige Plattform wird die technische Zuweisung der Internet- und Telefondienste zu einzelnen Endkunden gemanagt, der Support sichergestellt, die Rechnungsstellung gesteuert und Marketing betrieben.

Wichtig ist einerseits, dass die Plattform Schnittstellen zu den Kundendatenbanken der Stadtwerke aufweist. So steht stets die Information zur Verfügung, welche Services der Stadtwerke ein Kunde bereits bezieht und was ihm beispielsweise außerdem angeboten werden könnte sowie welche Tarife dann gelten. Andererseits muss die Plattform die spezielle Mandantenstruktur, die große Immobilieneigentümer üblicherweise für ihre Mietwohnungen nutzen, abbilden können.

Make or buy: Ob die Umsetzung solch eines Projekts in Eigenregie der Stadtwerke-IT umgesetzt werden kann, hängt sicherlich davon ab, wie viel Erfahrung ein Stadtwerk bereits beim Betrieb seines Glasfasernetzes besitzt.

Unserer Erfahrung nach ist eine gut funktionierende Plattform der Dreh- und Angelpunkt bei der Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft. Die Plusnet GmbH kann solche eine Plattform anbieten, die seit mehreren Jahren in zahlreichen Stadtwerke-Projekten erfolgreich im Einsatz. Darüber hinaus können wir deutlich mehr anbieten, was ein Stadtwerk für die Zusammenarbeit mit Wohnungsgesellschaften benötigt: also auch die Technologie, um die vorhandene Infrastruktur ans Glasfasernetz anzuschließen und Services wie TV, Rechnungsstellung, Marketing oder die Organisation des Entstördienstes.

Weitere Angebote von Plusnet sind der Aufbau und der Betrieb von Glasfasernetzen – bis hin zum Komplettbetrieb. Hier zwei Beispiele von zwei Stadtwerken, die bereits sehr erfolgreich eigene Glasfasernetze betreiben und dabei teilweise auf unsere Dienstleistungen zurückgreifen.

Beispielhaft: Breitband in Marburg und Kassel

An den Beispielen von Marburg und Kassel sieht man, wie unterschiedlich Kommunen ihre Highspeed-Infrastruktur aufgebaut haben:

Marburg: Die dortigen Stadtwerke haben vor einigen Jahren den potentiellen Endkundenmarkt anvisiert und mit dem Ausbau einer Glasfaser-Infrastruktur begonnen. In nur vier Jahren waren bereits sechs von 20 Stadtteilen angebunden. Auf einer Internetplattform können Privatkunden Anschlüsse bis 200 Megabit pro Sekunde bestellen. Firmenkunden erhalten auf Wunsch sogar Standleitungen mit einem Gigabit pro Sekunde (Gbit/s). Auch zehn Gbit/s sind in Zukunft möglich.

Kassel: Der kommunalen Versorger Netz plus Service (NSG) baut im Moment für seine eigene Datenkommunikation ein Breitbandnetz zu verschiedenen wichtigen Punkten in den Versorgungsnetzen auf. 400 Kilometer sind bereits verlegt. Da war es für die NSG naheliegend, direkt einen vollständigen Ausbau anzustreben. Bis Ende 2019 sollen 19.000 Wohneinheiten angeschlossen sein.

Wo die Stadtwerke Marburg ihren Dienst selbst anbieten und vermarkten, setzen die Verantwortlichen in Kassel auf Open Access. Das heißt: Die NSG treten nicht selbst als Dienstanbieter in Erscheinung, öffnen das Netz aber für andere. So refinanziert sich das Breitbandnetz indirekt über die Nutzungsgebühren. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile für die Versorger. Allerdings sorgt das Open-Access-Modell für Tempo und Wettbewerb. Wer seine Infrastruktur auch Dritten anbietet, lastet sie oftmals besser aus.

Weitere Informationen:

Die Plusnet GmbH unterstützt etliche Stadtwerke beim Betrieb und Marketing ihrer Glasfasernetze. Möchten Sie mehr über diese Zusammenarbeit erfahren? Hier finden Sie alles zum Thema Glasfaserausbau für Stadtwerke.

Veröffentlicht am 11. März 2019

 

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