MPLS steht für Multiprotocol Label Switching – ein Verfahren, das Daten über zuvor festgelegte Strecken sicher überträgt. Die festen Leitungen mit garantierten Bandbreiten, Ende-zu-Ende Verfügbarkeit, Quality of Service (QoS) und dedizierten Routingwegen innerhalb eines MPLS-VPN sind zwar das Nonplusultra bei der Standortvernetzung, aber sie sind weniger flexibel und teurer im Betrieb.
Eine günstigere Alternative sind daher VPN-Verbindungen über das öffentliche Internet, wie etwas via IPSec. Die Abkürzung steht für Internet Protocol Security und ermöglicht die Verschlüsselung von Daten und die Authentifizierung von Kommunikationspartnern. Auf diese Weise ist es möglich, den Austausch von Informationen in potenziell unsicheren Netzwerken wie dem Internet zu schützen. Auf Merkmale wie Quality of Service muss man allerdings verzichten.
SD-WAN brilliert bei rein Internet-basierten Anbindungen durch bessere Quality-of-Service und höhere Performance als eine herkömmliche IPSec Lösung. Zwar bietet SD-WAN QoS nicht Ende-zu-Ende wie etwa in einem MPLS-VPN, es ist aber in der Lage einzelne Anwendungen bei Bedarf lokal zu priorisieren. Statt eines statischen Tunnel-Modells wie bei der Vernetzung via IPSec, verwendet SD-WAN ein intelligentes, dynamisches Routing.
Auch in der Konfiguration und Wartung ist SD-WAN dem klassischen Ansatz voraus. Während die VPN-Konfiguration oft mit viel manuellem Aufwand verbunden ist und die Konfiguration hohes Fachwissen erfordert und mit mehr Standorten immer komplexer wird, funktioniert SD-WAN nach dem Plug & Play Prinzip.