Schon vor über 40 Jahren zeichnete sich ab, dass Kupferleitungen nicht zukunftsfähig sind. So beschloss das Bundeskabinett im April 1981 unter Kanzler Helmut Schmidt (SPD) als erstes Land weltweit, Deutschland ab 1985 flächendeckend mit Glasfaser auszustatten. Spätestens 2015 sollte das Land komplett mit der schnellen Infrastruktur versorgt sein.
Doch es kam anders.
Innenpolitische Auseinandersetzungen führten Ende 1982 zum Auseinanderbrechen der sozialliberalen Koalition zwischen SPD und FDP. Schmidt trat ab und Helmut Kohl (CDU) übernahm als Bundeskanzler das Zepter. Christian Schwarz-Schilling wurde zum „Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen“ ernannt.
Die neue Regierung fokussierte sich aber trotz Kritik aus dem In- und Ausland lieber auf die zügige Errichtung eines bundesweiten Kabelnetzes mit Fokus auf die bessere Verbreitung von Funk- und Fernsehprogrammen. Ziel war es, Privatsender zu stärken, um dem Öffentlich Rechtlichen Fernsehen etwas entgegen zu setzen. Schwarz-Schilling und der Regierung Kohl war diese zu linkslastig. Die Investitionen in Glasfaser erschien der neuen Regierung außerdem zu teuer, Kabelnetze konnte man sofort verlegen und damit auch kurzfristig Arbeitsplätze schaffen.
Gesagt, getan: Die Wahl fiel auf Kupfer. Fatal dabei: Auch die Leerrohre für künftige Technologien hatte man beim Verlegen der Kabelnetze vergessen.
40 Jahre später ist das Postministerium längst Geschichte. Der Kommunikationsmarkt ist liberalisiert und heute versuchen rund 170 Unternehmen, allen voran Platzhirsch Deutsche Telekom, das aufzuholen, was in den 1980er Jahren versäumt wurde: flächendeckender Glasfaserausbau bis zu den Kunden.