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Gigabit Internet

Wie kommt die Glasfaser ins Haus?

Der Netzausbau schreitet voran, unter immer mehr Straßen ist Glasfaserkabel frisch verlegt. Aber wie kommt die Gigabitleitung in die Wohnung oder ins Büro?

Stefan Grundmann

Autor des Beitrags

Stefan Grundmann, Jg. 1965), arbeitete nach dem Studium der Kulturwissenschaften als Journalist für Online- und Printmedien. Im Jahr 2006 wechselte er in die interne Kommunikation eines Telekommunikationsunternehmens. Seit 2011 arbeitet er in Hamburg als freiberuflicher Redakteur.

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Der Glasfaserausbau geht voran, die Anbieter in Deutschland investieren Milliarden, um das Land flächendeckend mit dem Hochgeschwindigkeitsnetz zu versorgen. Bis 2030 – so lautet das Ziel der Bundesregierung – sollen alle Haushalte und Unternehmen über einen Glasfaseranschluss verfügen.

Der Ausbau des Highspeed-Netzes erfolgt dabei in drei Stufen: Beim FTTC-Ausbau (fiber to the curb) werden Glasfaserkabel auf der Straße bis zum nächsten Verteiler verlegt. Von dort erfolgt die Datenübertragung in die Gebäude über das bereits vorhandene Kupfer- oder Koaxialnetz mit bis zu 50 Mbit/s, mit Vectoring mit bis zu 100 Mbit/s.

Einen Schritt weiter geht der FTTB-Ausbau (fiber to the building), hier werden die Glasfaserkabel bis in die Wohnhäuser bzw. Geschäftsgebäude zum Hauptübergabepunkt (HÜP) verlegt. Innerhalb der Gebäude werden die bestehenden Kupferkabel genutzt – auf Kosten der Bandbreite.

Um die volle Leistung der Highspeed-Leitung in die Wohnung oder ins Büro zu bekommen, wird beim FTTH (fiber to the home) die Glasfaser direkt bis zu den Anschlüssen gelegt, die bis zu 1 Gbit/s an Bandbreite bieten.

Je nachdem, ob man Eigentümer einer Immobilie ist oder diese nur mietet, führen verschiedene Wege zum Ziel.

Bitte 2x klicken zum Abspielen: Wie kommt die Glasfaser ins Haus? Unser Erklärfilm auf Youtube.

Wie komme ich als Mieter zu einem FTTH-Anschluss?

Hauseigentümer bzw. Vermieter müssen einem neuen Glasfaseranschluss zustimmen, da bauliche Maßnahmen erforderlich sind. Um das gesteckte Ziel der flächendeckenden Verfügbarkeit 2030 zu erreichen, legt die Bundesregierung die Hürden zum Glasfaserzugang für Mietparteien aber niedrig: Liegt das Haus im Glasfaser-Ausbaugebiet, dürfen Vermieter den Anschluss laut Telekommunikationsmodernisierungsgesetz nicht verweigern.

In der Praxis wird es sich wahrscheinlich aber nicht als zielführend erweisen, wenn Mieter einfach einen Anschluss beantragen und Vermieter vor vollendete Tatsachen stellen. Erfolgsversprechender ist es, wenn beide Parteien an einem Strang ziehen und kommunizieren. Mieter können hier auch gut die Vorteile eines Glasfaseranschlusses ins Feld führen, um Vermieter zu überzeugen.

Komplizierter kann es für Mieter werden, wenn die Wohnung oder das Büro von einem Unternehmen – zum Beispiel einer Wohnungsbaugesellschaft – verwaltet wird, da hier die Entscheidungswege oft länger sind. Für die erfolgreiche Überzeugungsarbeit kann es hier hilfreich sein, wenn sich mehrere Mietparteien, die einen FTTH-Anschluss haben wollen, zusammentun und mit dem Vermieter bzw. der Verwaltungsgesellschaft sprechen.

Oft ist das aber gar nicht notwendig, denn viele Immobilienverwalter haben sich bereits mit lokalen regionalen Telekommunikationsanbietern zusammengetan. So profitieren die Anbieter von größeren Auftragsvolumen, wenn beispielsweise große Wohnungsbaugesellschaften gleich tausende Wohnungen mit FTTH ausstatten wollen.

So kommen Eigentümer und Kleinunternehmen an den Glasfaseranschluss

Für Eigentümer von Immobilien gilt es, die Gunst der Stunde zu nutzen: Viele Glasfasernetz-Anbieter bieten die Anschlüsse in der Ausbauphase kostenlos an. Um früh Marktanteile zu sichern, vermarkten sie die Anschlüsse oft bereits, bevor die Leitungen unter der Straße liegen. Sind die Bagger erst einmal weitergezogen, werden spätere Anschlüsse von den Netzanbietern in Rechnung gestellt – gerade wenn Tiefbauarbeiten nötig sind, kann es schnell teuer werden.

Darum sollten auch Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) frühzeitig darüber beratschlagen, wann und wie Glasfaser in die Wohnungen gelegt werden soll. Zwar kann jeder Eigentümer auch ohne Beschluss der WEG-Versammlung das Highspeed-Netz in seine Wohnung verlegen lassen. Kostensparender ist es aber, dies in einem Abwasch für das ganze Haus zu erledigen. (Mehr Infos für WEG liefert beispielsweise Immoklick24).

Wird die Eigentumswohnung vermietet, können Eigentümer die Kosten für fünf bis maximal neun Jahre als „Glasfaserbereitstellungsentgelt“ über die Betriebskosten abrechnen.

Auch Inhaber kleiner und mittlerer Unternehmen, die ihre Büros oder Produktionsstätten mit Glasfaser versorgen wollen, sollten darum frühzeitig mit dem Vermieter Kontakt aufnehmen, damit auch sie schnell handeln können. Sofern sie wissen, welcher Anbieter vor ihrer Tür Glasfaser verlegen wird, können sie proaktiv mit ihm in Kontakt treten und die Vernetzung ihres Unternehmens aushandeln.

Freie Anbieterwahl dank Open Access

Wer auf das Vermarktungsangebot eines bestimmten Anbieters eingeht, muss dabei nicht zwingend später auch an dessen Produkte gebunden sein. Denn um die eigene Infrastruktur besser auszulasten, öffnen viele Betreiber ihre Netze auch für andere Anbieter. Plusnet zum Beispiel kooperiert mit der Deutschen GigaNetz und hat bereits mit anderen Infrastrukturpartnern Vereinbarungen getroffenen – wie etwa der Deutschen Telekom, Eurofiber oder Glasfaser Nordwest. So wird nicht nur ein Netzüberbau verschiedener Anbieter vermieden, sondern auch die Angebotsvielfalt für Geschäftskunden erhöht.

Um Mietern freie Anbieterwahl zu gewährleisten, kooperiert der Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV) mit der Deutschen Telekom. Diese bietet den VDIV-Mitgliedern kostenlose Hausanschlüsse, ohne diese an Vorvermarktungsquoten für Produkte der Telekom zu knüpfen.

Die Technik hinter dem Glasfaseranschluss

Im ersten Schritt wird die Glasfaser von der Vermittlungsstelle bis ins Gebäude gelegt. Dieser Anschluss – auch Hausübergabepunkt (HÜP) genannt – liegt meist im Keller. Von hier aus werden die Glasfaserkabel in die Wohn- bzw. Büroräume gelegt. Bei Privatanschlüssen ist das in der Regel nur ein Anschluss.

In neueren Gebäuden liegen oft schon Leerrohre, durch die die Glasfaser gelegt werden können. Gibt es diese nicht, prüfen die ausführenden Techniker die möglichen Leitungswege. Dafür müssen Löcher in Fußboden und Wände gebohrt und oft auch Kabelschächte gelegt werden, weshalb bei der Begehung der Eigentümer oder Verwalter dabei sein muss.

In den Wohn- oder Geschäftsräumen werden am Ende der Leitung die Teilnehmeranschlussdosen verbaut. Die hier eintreffenden optischen Impulse müssen danach in elektrische Signale gewandelt werden. Dies erledigt das Glasfasermodem, fachsprachlich als ONT bezeichnet (Optical Network Termination). An dieses wiederum wird der Router angeschlossen.

Bei Privatanschlüssen, die mit einem einzigen Anschluss für die Internetversorgung der Geräte in Haus und Wohnung auskommen, wird meist ein Router verwendet, im dem der ONT integriert ist. So bietet Plusnet beispielsweise seinen Privatkunden den Homeserver als Kombigerät an.

In Häusern mit mehreren Wohnparteien oder Unternehmen, in denen diverse Teilnehmeranschlussdosen benötigt werden, wird hinter jeder Dose ein ONT und daran ein Business-Router angeschlossen. Optimalerweise werden die Komponenten Teilnehmeranschlussdose, ONT und Router unmittelbar nebeneinander im selben Raum platziert, um potentielle Störungsursachen zu minimieren.

Nur Fachpersonal sollte Glasfaser verlegen

Auf den ersten Blick scheint die Glasfaserverkabelung der von herkömmlichen elektrischen Leitungen sehr ähnlich zu sein. Dies ist jedoch nicht vergleichbar, denn die Technik ist viel komplexer und Glasfaserleitungen sind zudem extrem empfindlich. Während Mieter sich in der Regel nicht mit der Verkabelung im Haus befassen, sondern nur den Router mit der Teilnehmeranschlussdose verbinden müssen, hängt es für Eigentümer davon ab, welchen Service sie vom Anbieter erhalten.

Plusnet begleitet Geschäfts- wie Privatkunden soweit, bis alle entsprechenden Geräte im Haus mit dem Internet verbunden sind. Eine Übersicht der Plusnet-Glasfaser-Services für Geschäfts- und Privatkunden finden Sie hier.

Wer diesen Service von seinem Anbieter nicht erhält oder die Verkabelung aus anderen Gründen selbst übernehmen will, sollte genau die einzelnen technischen Eigenschaften des Anschlusses erfragen und einen auf Glasfaseranschlüsse spezialisierten Dienstleister hinzuziehen. So gibt es Unterschiede bei den Glasfasern selbst – abhängig davon, ob sie einen Glatt- oder Schrägschnitt haben, benötigen sie andere Stecker. Bei Mehrfachanschlüssen gibt es weiterhin sowohl aktive als auch passive Anschlüsse – bei passiven teilen sich mehrere Nutzer die Bandbreite eines Anschlusses (Infos liefert dazu Fritzbox-Hersteller AVM). Und auch die Wahl des Routers hängt von den Spezifikationen ab.

Fazit: Immobilieneigentümer und Unternehmer sollten sich jetzt informieren, welche Anbieter in ihrer Region Glasfaser verlegen (werden) und sich so früh wie möglich Anschluss-Angebote sichern. Mieter, die einen Glasfaseranschluss haben möchten, sollten sich ebenfalls frühzeitig mit ihrem Vermieter in Verbindung setzen.

Veröffentlicht am 8. Oktober 2024

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